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Das Egerland
Das Egerland
"Kommt man auf das Egerland zu sprechen, glauben viele Binnendeutsche schlechthin, es in den engen Rahmen des Bäderdreiecks Karlsbad–Marienbad–Franzensbad einzwängen zu müssen, ohne zu wissen, daß es im weitesten Sinne jenen Teil Westböhmens ausmacht, dessen letzte reichische Einheit der Regierungsbezirk Eger-Karlsbad gewesen ist, der eine Gebietsfläche von rund 7466 qkm hatte und über 800000 deutschen Bewohnern Boden, Behausung und Arbeit gewährte.
Es umfaßt das Gebiet der ehemaligen „Freien Reichsstadt Eger“ und im weiteren Sinn den Oberpfälzer Wald, die Randgebiete des westlichen Erzgebirges, den Kaiserwald mit dem südlich gelegenen Tepler Hochland, das Falkenauer Becken und das Duppauer Gebirge. Typisch für das Egerland sind die stattlichen Vierseithöfe, deren Fachwerk und mächtige Speicherbauten. Aus den fränkischen Siedlern hat sich ein selbstbewußtes Bauerntum entwickelt.
Die alte Stauferstadt Eger, die in vielem Ähnlichkeit mit Nürnberg hat, wird von der Kaiserpfalz Barbarossas überragt. Ausgestattet mit dem Freiheitsbrief König Wenzels und überschüttet mit reichen Privilegien deutscher Kaiser und Könige, entwickelte sich die seit 1279 freie Reichsstadt zur Metropole Westböhmens.
Das Egerland ist nicht nur bäuerliches Kernland. Im Ascher Zipfel ist die Textilindustrie zu hause, im Falkenauer Becken der Braunkohlenbergbau und in Alt- und Neurohlau, Neusattl, Chodau und Fischern die Porzellanindustrie. Neben dem Bauern und Bergmann leisteten aber auch die Handwerker Vorzügliches. Die Egerländer Maurer, Schneider, Schuhmacher und Schmiede waren in Bayern und Sachsen, wohin sie sich in den Sommermonaten als Saisonarbeiter verdingten, sehr angesehen."
Egerer Regierungsbezirk